Einzelne Scheide zum Richtschwert, deutsch oder Österreich um 1720
Breite, flache und rückseitig mittig vernähte Lederscheide mit gerundetem Ortbereich und breitem, kantigen Mundblech aus Messing. Etwas Altersspuren. Länge 83cm. Breite 6,8cm. Z 2- Scheiden für Richtschwerter, auch zu den barockenen Stücken, sind sehr selten! Vgl. H.Schneider, Griffwaffen I, Seite 189 Abbildungen von Richtschwerten mit Scheiden.

Los: 440

Limit: 500 €


Feme- oder Wurfkreuz, deutsch oder Österreich 16.Jahrhundert
Vierkantiges, einteilig ausgeführtes Schmiedeeisen in Kreuzform mit dunkler Patina und Flugrost/Altersspuren, die Enden jeweils spitz zulaufend, die schrägen Seitenflächen mit verwitterten, eingepunzten Symbolen und Zierelementen. Die obere Kreuzarmspitze durch einen Aufprall leicht verbogen. 37x23cm. Z 2-3 Aus einer österreichischen Sammlung stammend, ursprünglich aus der Gerichtsinstrumentensammlung von Schloss Roddenegg. So sollen Mönche auf ihren Reisen diese Kreuze zur Abwehr von Angriffen mitgeführt haben, allerdings sollen sie auch bei Femegerichten verwendet worden sein.

Los: 441

Limit: 450 €


Folterkreuz zweiteilig im Stil des 17.Jahrhundert
Schmiedeiesen. Kopfstück aus breitem Band mit Kreuzdekor, mittig aufgesetztes Kreuz mit zwei Dornspitzen, seitlich anhängend die Armschellen mit Drehschlüssel. L. 70cm. Dazu das rautenförmig geschmiedete Brustkreuz mit zahlreichen Folterspitzen und Kreuzdekor. H. 80cm. Z 2+ Sehr dekorativ

Los: 442

Limit: 850 €


Fußfessel, Südeuropa 17./18.Jahrhundert
Eisen geschmiedet mit Patina. Aufklappbare Schelle mit Drehschlüssel, mehrgliedriger Verbindungskette und Halbbogenschelle. Z 2-

Los: 443

Limit: 150 €


Kettengeissel, deutsch oder Österreich 17./18.Jahrhundert
Am länglichen Rundholzschaft etwas wurmstichig, mit schmiedeeiserner Ringöse und drei einzelnen, beweglichen Gliederketten mit tropfenförmigen Endstücken. L. 73cm. Patina. Z 2-

Los: 444

Limit: 390 €


Keuschheitsgürtel, im deutschen oder österreichischen Stil des 16./17.Jahrhundert
Eisengeschmiedeter Gürtel mit beweglichen, scharniergelagerten Seitenstegen, im Schritt zweiteilige, ausgeformte Spange mit gezahnter Vaginal- und Analöffnung, vorderseitig zwei seitliche Ringösen zur Sperrung der Seitenstege. Patina. Z 2 Typische Historismus-Arbeit als guter, formgenauer Ersatz für das seltene Original.

Los: 445

Limit: 850 €


Richtschwert, datiert 1694 und bezeichnet Maria Taferl in Österreich
Breite, zweischneidige und leicht linsenförmige Klinge mit abgerundetem Ort, eine Schneide mit altersbedingten (nutzungsbedingten?) Fehlstellen. Die Klinge ist beidseitig bis zur Mitte hin mit alter feiner Ätzgravur verziert, vorderseitig: Darstellung des Christus am Kreuz unter Ranken, lateinisch untertitelt "Con summatum es(t)" mit neunzeiligem Schriftmedaillon und Jahreszahl "1694". Darunter Pieta, die sitzende Maria vor einem Baum als Schmerzensmutter, den Leichnam Christi haltend, untertitelt "Maria zu Täfferl". Rückseitig: Darstellung des Franz von Assisi mit Kreuz und Untertitel "S. Franciscus" über mehrzeiligem Schriftmedaillon und etwas verputzter Darstellung mit Untertitel des "S. Antonius" (Antonius von Padua mit dem Christuskind). Eisengeschnittene, facettierte Parierstange. Griffstück mit originaler, gedrehter Eisendrahtwicklung, geschnürlte Eisenmanschetten und eiserner Kugelknauf, facettiert wie Parierstange. Länge 104,5cm. Altersspuren, Patina. Z 2- Die Geschichte des Marktes Maria Taferl in Niederösterreich reicht zurück bis in die keltische Zeit und besitzt die bekannte Wallfahrtskirche und Basilika Maria Taferl, die 1660 erbaute wurde und auf eine in einer Eiche geschnitzten Pieta zurückging. Franz von Assisi als Gründer und Antonius von Padua waren beide Franziskanermönche. Richtschwerter, die mit Jahreszahl und Ortsnamen versehen sind, sind absolut selten. Vgl. ein ähnliches Stück im Landesmuseum Linz, abgebildet in W.Schild, Die Geschichte der Gerichtsbarkeit, Seite 79.

Los: 446

Limit: 4800 €


Richtschwert, wohl deutsch um 1730
Zweischneidige, breite und kräftige Klinge mit gerundeter und durchbrochener Spitze sowie leicht schartigen Schneiden, durch ein füheres Abziehen bzw. Reinigen der Klinge sichtbare Schmiedespuren. Beidseitig ehemals messingtauschierte Justizsymbole. Waagrechte, facettierte Parierstange mit leichter Ornamentik. Feine Messingdrahtwicklung mit Türkenbünden und zur Parierstange passender, facettierter Knauf mit abgesetztem Knäufchen. L. 113cm. Patina. Z 2-

Los: 447

Limit: 2500 €